Stöckli Swiss Sports AG, Malters
Athleten und Athletinnen wie Marco Odermatt, Thomas Tumler oder Andrea Ellenberger fahren ihn: den Ski der Firma Stöckli. In Malters bei Luzern werden in der Ski-Manufaktur die erfolgversprechenden «Bretter» hergestellt. Der Prozess jedoch ist kein Kinderspiel, denn für die Herstellung eines Skis sind 140 Prozessschritte notwendig. Zukünftig soll der Herstellungsprozess energieeffizienter und klimafreundlicher durchgeführt werden.
«Stöckli profitiert von der Erfahrung, welche Anex im Bereich der energetischen Optimierung von Prozessen mitbringt. Wir produzieren dadurch in Zukunft energieeffizienter, klimaneutraler und darüber hinaus mit verkürzten Produktionszeiten.»
Der Skiherstellungsprozess der Firma Stöckli ist komplex, energieintensiv und derzeit noch auf fossile Energieträger angewiesen. Das Unternehmen möchte die Kapazitäten der heutigen Produktionsanlagen erhöhen, indem es den Produktionsprozess optimiert bzw. die Fertigungszeiten reduziert. Gleichzeitig soll der Vorgang energieeffizienter und klimafreundlicher gestaltet werden, ohne dass die Qualität des Endprodukts darunter leidet und die Produktion erhöht werden kann.
Skiherstellungsprozess – Unterbrüche unerwünscht
Eine der grossen Herausforderungen für Anex ist es, die Abwärmenutzung in den laufenden Prozess der Skiherstellung zu integrieren. Die Skipresse ist das Herzstück der Manufaktur. Während dem Pressvorgang werden die Ski mittels Wasserkreislauf auf 140°C erhitzt und danach wieder abgekühlt. Die Energie für die Erhitzung des Wasserkreislaufs wird über Strom bereitgestellt. Bei der Umstellung auf die Abwärmenutzung aus dem Prozess, darf die Qualität der Skiverarbeitung zu keinem Zeitpunkt leiden. Denn der Konkurrenzdruck auf die einzelnen Hersteller ist ausserordentlich gross.
Mit ganzheitlicher Analyse ans Ziel
Anex hat sich nicht nur auf den eigentlichen Prozess der Skiherstellung konzentriert. Wir haben den Betrachtungshorizont auf die gesamte Manufaktur erweitert. So konnten wir das grösste Einsparpotential im Bereich des Prozesses und der Gebäudeheizung identifizieren und entsprechend quantifizieren. Mittels Nutzwertanalyse erarbeiteten wir verschiedene Optimierungsvarianten. Den idealen Lösungsweg eruierten wir schliesslich in enger Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern von Stöckli.
Kapazitätserhöhung und Abwärmenutzung als Doppelnutzen
Dank der gemeinsam entwickelten Prozessoptimierungen senken wir die Produktionszeiten mit dem heutigen Anlagenlayout erheblich und nutzen einen grossen Teil der Abwärme. Durch die Nutzung der Prozessabwärme benötigt die Skiproduktion weniger Strom und substituiert einen Teil des Heizöls. Dadurch können die CO2-Emissionen stark reduziert werden. Das Ergebnis ist doppelt erfreulich: Da weniger Strom und Heizöl beschafft werden muss, sinken auch die jährlichen Ausgaben.
CEO Marc Gläser spricht im Interview mit Reto Lipp aus der Serie "eco talk" von SRF u.a. über zwei realisierte Lösungen, welche die Nachhaltigkeit des Unternehmens verstärken:
► Zum Interview (Ausschnitt)
Zielvereinbarungen des BFE erfüllt
Die Vorgaben der Zielvereinbarung des Bundesamt für Energie (BFE) für Grossverbraucher können problemlos erfüllt werden. Durch die Substitution des Heizöls und die Abwärmenutzung im Bereich der Skipresse können jährlich 120 Tonnen CO2- Äquivalente eingespart werden. Zum Vergleich: Die Forderung des BFE an Stöckli beläuft sich auf eine jährliche Einsparung von 38 Tonnen CO2-Äquivalente bis 2030.
Stöckli Swiss Sports AG
- Einsparungspotential Endenergie: 640 MWh/a(-40%)
- CO2eq Reduktionspotential: 120 Tonnen / Jahr (-48%)
2021 - 2023
- SIA-Phase 21-53 Machbarkeit bis Inbetriebnahme
- Machbarkeitsstudie
- Nutzwertanalyse
- Vollkostenrechnung
- Eingriff in laufenden Prozess und Umbau während laufendem Betrieb
- Machbarkeit zur Reduktion von Primärenergiebedarf und Produktionssteigerungspotential (bis zu 60 Sekunden)
- Machbarkeit zum Wärmerückgewinnungsprozess
Gesamtprojektleiter
Fachplanung
Korreferat