Photovoltaik-Anlage für das Grand Hotel Kulm, St. Moritz
Bisher deckte das Engadiner 5-Sterne-Hotel seinen elektrischen Energiebedarf mit Strom aus dem öffentlichen Netz. Um den Betrieb vom volatilen Strommarkt unabhängiger zu machen, ebnete Anex den Weg zu mehreren eigenen Photovoltaikanlagen.
Der Geschichte des ehrwürdigen Hotels ist zu entnehmen, dass in dessen Speisesaal das erste elektrische Licht der Schweiz leuchtete. Inspiriert von der Weltausstellung in Paris, kehrte der Hotelgründer Johannes Badrutt zurück ins Engadin und nahm die gekauften Lampen zu Weihnachten 1879 in Betrieb.
Die Stromkosten als empfindlicher Budgetposten
Heute macht die Beleuchtung wohl einen kleinen Teil des Strombedarfs des Grand Hotels aus. Sämtliche elektrische Energie wird vollständig über den öffentlichen Markt beschafft. Die starke Volatilität des Strommarkts liess die Preise substanziell in die Höhe schnellen und vervielfachte so den Finanzaufwand. Nicht nur die Abhängigkeit des Strommarkts, auch die ungenügende Ökobilanz waren den Betreibern ein Dorn im Auge.
Von der Potenzialanalyse bis zur Bewilligung
Mit der Idee einer eigenen Photovoltaikanlage wandten sie sich an Anex. Unsere erste Aufgabe war, aufzuzeigen, wie gross das Potenzial auf dem Areal Kulm und den weiteren Gebäuden in St. Moritz war. Um das wirtschaftliche Potenzial der verschiedenen Flächen zu eruieren, erstellten wir verschiedene Ertragssimulationen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Sensitivitätsanalysen. Darauf basierend definierten wir die zu priorisierenden Flächen und die Dimensionen der Anlagen. Weiter prüften wir die Machbarkeit in Zusammenarbeit mit den örtlichen Fachplanern und klärten die Bewilligungsfähigkeit mit der Gemeinde. Nach dieser letzten Hürde war das Projekt bereit zur Ausschreibung. Die Vergabe an Unternehmer zur Umsetzung erfolgt im Frühjahr 2024.
Wirtschaftlichkeit langfristig optimiert
Die geplanten Anlagen sollen rund 160 MWh/a pro Jahr produzieren, 70 bis 100 Prozent davon werden direkt vor Ort genutzt. Dank der optimalen Ausrichtung und Neigung der Solarpaneele unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen, sorgt die Anlage für eine maximale Ertragsbalance im Winter und im Sommer. Neben der ökologisch wertvollen Reduktion der Treibhausgasemissionen bringt die Photovoltaikanlage auch wirtschaftliche Vorteile. Einerseits wird die Immobilie aufgewertet, andererseits sorgen die tieferen Energiekosten und Steuerabzüge für eine überschaubare Amortisationsdauer von 10 bis 15 Jahren. Bei einer Lebensdauer der Anlage von 25 bis 30 Jahren kann demnach eine gute Wirtschaftlichkeit erzielt werden.
Kulm Hotel St. Moritz
2022 - 2024
- Abholung Bedürfnisse der Bauherrschaft
- Bedarfs- und Bestandsanalyse
- Vergleich verschiedener Erzeugungskonzepte
- Vergleich verschiedener Varianten inkl. Ertrags- und Verbrauchssimulation
- Ausschreibungsplanung zur Erstellung der funktionalen Ausschreibung
- Behördenbesprechungen und Klärung Bewilligungsfähigkeit
- Ausschreibung für den Bau einer PV-Anlage mit:
- 3 x ca. 30 kWp mit 160 MWh Ertrag pro Jahr (im Endausbau)
- Eigenverbrauchsanteil 100%
- Langfristige Aufwertung der Immobilie
- Reduktion der Treibhausgasemissionen