Bildquelle: SBB AG, Martin Zeller
Bildquelle: SBB AG, Martin Zeller
Energiezentrale Gebäude A, Bildquelle: SBB AG, Martin Zeller
Modulares Anergienetz für das SBB-Werkstadt-Areal, Zürich Altstetten
Für das Werkstadt-Areal der SBB hat Anex im Auftrag von ewz Energielösungen ein modulares Anergienetz entwickelt. Das System nutzt Grundwasser als Energiequelle und ermöglicht einen direkten Energieaustausch zwischen den Bezügern.
Der westliche Teil der SBB-Werkstätten in Zürich Altstetten wird zu einem lebendigen Areal umgestaltet, das Raum für vielfältige Nutzungen bietet - von urbaner Produktion über Kreativwirtschaft bis hin zu Start-ups. Dabei bleibt die historische Bausubstanz erhalten. Anex wurde von ewz Energielösungen beauftragt, ein Energiekonzept zu entwickeln, das sich flexibel an die heterogene Nutzerstruktur des Areals anpasst.
Modulares Anergienetz mit Energieaustausch für maximale Effizienz
Das Energiekonzept basiert auf einem modularen, bidirektionalen Anergienetz, das mit 100% erneuerbarer Energie gespeist wird. Als Energiequelle dient Grundwasser, das derzeit aus zwei, später aus vier Brunnen gefördert wird. Die Energie des Grundwassers wird auf das Anergienetz übertragen und über dieses zu den Energiezentralen transportiert. Dort wird die Energie mittels Wärmepumpen auf die benötigten Temperaturen gebracht und an die Abnehmer verteilt. Besonders effizient wird das System durch den Energieaustausch: Bezüger, die überschüssige Wärme oder Kälte produzieren, können diese direkt an andere Bezüger abgeben. So wird die Energie optimal genutzt und der Primärenergieverbrauch reduziert.
Suffizienz und intelligente Planung zur Optimierung des Energiebedarfs
Neben der Effizienz spielt die Suffizienz eine zentrale Rolle. Intelligente Steuerungssysteme und moderne Gebäudetechnik sorgen dafür, dass nur so viel Leistung bereitgestellt wird, wie tatsächlich benötigt wird. Durch eine intelligente Planung der Energieflüsse reicht die Energie des Grundwassers aus, um das Areal zu versorgen. «Im engen Austausch mit den Planungspartnern konnten wir den tatsächlichen Leistungsbedarf ermitteln und die Anlagen rechtzeitig hinterfragen und redimensionieren», sagt Gesamtprojektleiter Jakob Scherer. «Wir begleiten das Projekt im Betrieb und optimieren das System laufend.»
Flexible Erweiterung der nachhaltigen Energieversorgung
Während ein Teil der Räume bereits bezogen ist, wird das Areal etappenweise umgenutzt und neue Mieter ziehen ein. Die Modularität des Anergienetzes ermöglicht eine flexible Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse. Im Endausbau 2035 soll der jährliche Wärmebedarf des Areals rund 10 GWh betragen. Die installierten Wärmepumpen liefern insgesamt eine Heizleistung von 4 MW und eine Kühlleistung von 1 MW. Eine Photovoltaikanlage ergänzt das Anergienetz und versorgt das Areal mit rund 405 MWh Strom pro Jahr. Insgesamt sollen nach der Transformation der «Werkstadt» über 2’100 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.
ewz Energielösungen (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich)
2017 - 2035
- Bedarfsabschätzung und Machbarkeitsstudie
- Projektierung und Ausschreibung
- Pumpversuch zur Eruierung der vorhandenen Grundwasserleistung
- Planung und Umsetzung eines modularen Anergienetzes
- Inbetriebnahme und Monitoring/Betriebsoptimierung
- Modulares, bidirektionales Anergienetz aus 100% erneuerbaren Energien
- Heizleistung: 4 MW, Kälteleistung: 1 MW
- 4 Grundwasserfassungen, 8 Energiezentralen
- Flexibles System, das bis 2035 schrittweise erweitert wird
- Effizienter Energieaustausch zwischen den Bezügern
Gesamtprojektleiter Energie
Stv. Gesamtprojektleiter Energie
Gesamtprojektleiter Elektro
Fachplaner Energie / BIM Koordinator
Projektleiter Energie