Imposante Pumpenplattform beim Bürkliplatz im Zürichsee abgesenkt
Monatelange Planung trägt erste Früchte: Am Montagmorgen wurde die acht Tonnen schwere Pumpenplattform beim Bürkliplatz in den Zürichsee auf 12 Meter Tiefe abgesenkt.
Der Energieverbund Fraumünster versorgt seit rund 15 Jahren diverse Geschäftsliegenschaften im Bereich der Fraumünsterpost mit Wärme und Kälte. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach klimafreundlicher Seewasser-Energie zum Heizen und Kühlen stark gewachsen, weshalb sich die ewz als Betreiberin des Netzes zum Ausbau des Verbundes entschieden hat.
Eine Kapazitätserhöhung wird erreicht durch neue, leistungsfähigere Förderpumpen.
Einzigartiger Aspekt bei der Planung und Umsetzung
Anex hat in den letzten sechs Monaten zusammen mit dem ewz und verschiedenen Spezialisten das Bauprojekt erarbeitet, den Austausch mit den zuständigen Behörden gepflegt sowie die Unternehmer zur Ausführung der Arbeiten im Ausschreibungsverfahren selektioniert.
Einzigartig an der Erweiterung des Wärmeverbundes Fraumünster ist, dass die Pumpen auf dem Seegrund stationiert werden. Normalerweise sind diese an Land angebracht, was aufgrund der Gegebenheiten im Gebiet Fraumünster nicht möglich war. Dieser Aspekt hat einige nicht alltägliche Herausforderungen mit sich gebracht.
Das kurze Zeitfenster zur Umsetzung im Januar/Februar, bedingt durch die Fischschonzeit sowie den reduzierten Winterbetrieb der Schifffahrt, verlangte eine minutiöse Koordination aller Beteiligten.
Es galt, Abhängigkeiten zwischen Wasserbauer und Taucher, Elektrounternehmer, verschiedenen Spezialisten sowie diverse Amtsstellen zeitlich aufeinander abzustimmen. Involviert war auch das Tiefbauamt als Eigentümer der Quaibrücke, in welcher die Elektroinstallationen zur Versorgung der Pumpen untergebracht sind. Die Koordination umfasste auch die Unternehmer, welche die bestehenden Energiezentralen an Land anpassen mussten.
Eine weitere besondere Anforderung war, dass die Stromkabel unter Wasser verlegt sind. Dies erforderte der Einsatz von speziellen Unterwassersteckern aus dem Offshore-Bereich. Zur Montage dieser Stecker wurde eigens ein Spezialist, der aus Schottland anreiste, eingesetzt.
Wichtiger Meilenstein erreicht
Mitte Februar war es dann soweit und die Absenkung der acht Tonnen schweren Pumpenplattform auf den Grund des Zürichsees wurde erfolgreich durchgeführt. Die Plattform besteht aus derzeit drei Pumpen, mit einer Gesamtfördermenge von 1'200 m3/h. Im Endausbau erreichen vier Pumpen eine Kapazität von 1'600 m3/h.
«Mit diesem Schritt haben wir einen wichtigen Meilenstein in der Realisierung dieses Vorhabens erreicht», meint Jakob Scherer, Gesamtprojektleiter von Anex für die Erweiterung des Seewasser-Energieverbundes.
Die Arbeiten im Zürichsee werden bis Ende Februar abgeschlossen sein, ab Frühling 2022 sollen die Liegenschaften im Energieverbund Fraumünster wieder mit Wärme und Kälte aus dem Zürichsee versorgt werden.
Verfolgen Sie live, wie die Pumpenplattform abgesenkt wurde:
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