Einer, den die Branche braucht

«Bei Anex bin ich eher per Zufall gelandet», sagt Damien Ulrich, der seinen Lehrabschluss als Gebäudetechnikplaner EFZ 2019 mit einer Goldmedaille an der SwissSkills besiegelte. «Ich hatte eigentlich vor, eine Zusatzlehre als Mediamatiker zu machen, um meiner Kreativität nachzugehen und Programmieren zu lernen», erzählt er belustigt. Sein Berufsschullehrer jedoch fand das «gar keine gute Idee», die Branche brauche dringend junge Fachkräfte wie ihn. Er hatte einen anderen Plan für seinen Schüler und verwies ihn direkt an seinen früheren Berufskollegen Thomas Gautschi.

Leidenschaft für komplexe Projekte

Vom ersten Kennenlernen im Anex-Büro war er begeistert: «Der Umgang im Team empfand ich voll entspannt und herzlich. Die Mitarbeitenden kamen auf mich zu und erklärten mir leidenschaftlich, woran sie gerade arbeiteten». Nach einem weiteren Gespräch war Damien überzeugt, seine Karriere als Gebäudetechniker fortzusetzen. «Ich freute mich voll auf die neuen Themen und viel komplexeren Aufgaben, als ich es von meiner Lehre beim Installateur gewohnt war», erinnert sich Damien an seine Anfangszeit bei Anex. «Der wichtigste Unterschied: Ich war kein Lehrling mehr und ab sofort für die Qualität meiner Arbeit selbst verantwortlich.» 

Vom Lehrabgänger zum Ausbildner

Nach nur zwei Jahren wurde Damien bereits mit der Ausbildung der Lernenden betraut. Dazu geführt habe eine Mischung zwischen seiner Präsenz im Büro und seiner Fähigkeit, komplexe Themen herunterzubrechen und zu vermitteln. Die Verantwortung für die Arbeiten seiner Lernenden zu übernehmen, ist für ihn selbstverständlich. Der einzige Auftrag, bei dem er sich nicht einmische, sei der tägliche Znüni, den die Lernenden fürs ganze Büro organisieren. «Ich bin ja eigentlich gegen diese typischen Lernenden-Ämtli. Aber ich glaube, sie schätzen diese Aufgabe, bei der sie kurz den Kopf verlüften und dem Team eine Freude machen können.» 

Der jüngste Projektleiter bei Anex

Bis heute ist das eigenverantwortliche Handeln etwas, das Damien besonders schätzt an seinem Job. «Es wird zwar viel von einem verlangt, aber genauso viel Unterstützung erhält man aus dem Team, um diese Erwartungen auch zu erfüllen.» Dass man bei Anex bestimmt nie unterfordert wird, beweist seine Beförderung zum Projektleiter – nur fünf Jahre nach seinem Lehrabschluss. «Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung und glaube auch, dass ich gut darin bin, den Überblick über komplexe Aufgaben zu behalten», sagt er bescheiden. «Dennoch empfinde ich es als grossen Vertrauensbeweis, dass ich bereits meine eigenen Projekte leiten darf».

Gebäudetechnik-Anlagen mit ästhetischem Anspruch

Damit auch Damiens kreative Ader nicht zu kurz kommt, fotografiert er regelmässig die neuen Mitarbeitenden, Events oder Referenzprojekte von Anex. Über die Jahre hat er seine Bildsprache weiterentwickelt und sich darauf spezialisiert, die Gebäudetechnik aus den dunklen Ecken zu befreien und attraktiv abzulichten. «Diese geometrischen Formen einer Technikzentrale, verbunden mit der sauberen Ingenieursarbeit – für mich sieht das schon super aus!» Eines seiner Lieblingsprojekte war die Produktionsanlage von Hug in Malters Schliessen . «Wann kann man sich schon mit der Beheizung von Schoggileitungen auseinandersetzen? Das sind die richtig schönen Projekte.»

Materialisierte Ideen aus dem 3D-Drucker

Mit Licht, Formen und Materialien experimentiert Damien auch in seiner Freizeit gerne. Seine erfolglose Suche nach einer schönen Nachttischlampe bewegte ihn dazu, eine eigene zu entwerfen. In seiner Heimwerkstatt tüftelte er an einem Modell mit einem Fuss aus dem 3D-Drucker und einem lasergeschnittenen Kartonschirm. «Ich suchte nach der optimalen Anordnung und Winkel der Lamellen, damit die Lampe möglichst viel Licht herausstrahlt ohne zu blenden.» Entstanden sind um die dreissig Prototypen aus umweltfreundlichem Karton. Seine CAD-Skills und den 3D-Drucker nutzt Damien auch, um massgeschneiderte Ersatzteile oder Designobjekte wie die Früchteschale im Anex-Büro herzustellen. 

Dranbleiben und als Gesellschaft weiterkommen

«Ich verbringe gerade viel Zeit im Café Plüsch und lerne fürs Studium.» Zurzeit steckt er im zweiten Semester des Studiums zum eidgenössisch diplomierten Gebäudetechniker HF, das ihm in Zukunft weitere Türen öffnen soll. «Mit der Dekarbonisierung haben wir uns ein hohes Ziel gesetzt, das wir nur erreichen können, indem wir uns alle als Teil eines grossen Ganzen sehen und jeder seinen Beitrag dazu leistet. In meinem Fall ist das die Planung von klimaschonender Gebäudetechnik.», sagt der 24-Jährige. «Mit mehr Technik wird es nicht automatisch besser. Ich versuche, wenn immer möglich, einen Low-Tech-Ansatz zu verfolgen und bei meinen Kunden auch die Suffizienzfrage anzustossen. Hier gilt es, die richtige Balance zwischen Kundenbedürfnis und ökologischen Ambitionen zu finden.»