CoolCity – ein zukunftsweisendes Generationenprojekt der Stadt Zürich
Als ein bedeutsamer Schritt in Richtung Netto-Null gilt der geplante Seewasserverbund des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz). Dieser soll künftig die Wärme- und Kälteversorgung der Gebäude zwischen Hauptbahnhof und Bürkliplatz sowie zwischen Limmat und Schanzengraben sicherstellen.
Die Stadt Zürich möchte Netto-Null bis 2040 erreichen. Damit haben sich die Rahmenbedingungen für die Energieversorgung der Stadt drastisch verändert. Eine der geplanten Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels ist der Aufbau eines Wärme- und Kälteverbunds in den seenahen Quartieren. Die Nutzung von Seewasser ist eine klimafreundliche Alternative zur Kühlung und Heizung von Gebäuden der Innenstadt. Die zahlreichen Bürogebäude mit hohem Kältebedarf sowie die vielen denkmalgeschützten Bauten innerhalb des Perimeters waren wichtige Einflussgrössen für dieses Projekt. Keine andere Versorgungstechnologie, die in der dicht bebauten Umgebung zwischen dem Bürkliplatz und dem Hauptbahnhof anwendbar wäre, hätte eine vergleichbare Wirkung auf den CO2- Absenkpfad.
Der Seewasserverbund stösst auf grosses Interesse
Im Rahmen einer Vorstudie wurden verschiedene Versorgungskonzepte diskutiert. Die empfohlene Variante umfasst ein Anergienetz mit einem Wärmetauscher zur Übergabe und Verteilung der See-Energie in einen geschlossenen Kreislauf. Weil die Temperatur des Tiefenwassers im Zürichsee über das ganze Jahr rund 5 Grad Celsius beträgt, eignet es sich im Sommer zum Kühlen von Gebäuden. Im Winter wiederum kann dem Wasser mittels Wärmetauscher genug Wärme entzogen werden, um damit zu heizen. Das Interesse für den neuen Energieverbund ist gross: 80 Prozent der betroffenen Gebäude-Eigentümer können sich gemäss einer Umfrage von 2018 vorstellen, sich dem Verbund anzuschliessen.
Herausforderungen auf allen Ebenen
Das zukunftsweisende Vorhaben bringt die verschiedensten Herausforderungen mit sich: angefangen mit den ökologischen Aspekten und gesetzlichen Auflagen, die es beim Bau der Wasserleitungen im See zu beachten gibt. Weiter muss die Energieversorgung jederzeit gewährleistet sein. Und nicht zuletzt müssen bei den Tiefbauarbeiten zur Verlegung der Netzleitungen und der Erstellung der Technikzentrale zahlreiche Aspekte wie Baugrund, Verkehr, bestehende Werkleitungen und die Archäologie einbezogen werden: Ganz klar: hier sind Lösungen gefragt, die «über den Tellerrand» hinausragen, die Pioniergeist und eine Prise Mut fordern.
Die Fachleute von Anex werden gemeinsam mit der ewz und den involvierten Planern das Vorprojekt ausarbeiten. Zudem wird Anex die konzeptionelle Verantwortung über die folgenden Phasen bis zur Inbetriebnahme des Netzes (Grundausbau) übernehmen.
Der Energieverbund soll ab 2028 schrittweise in Betrieb genommen werden.
Zusätzliche Informationen des ewz können hier abgerufen werden:
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